Philosophie

Ende der 80er Jahre, noch angestellt, hat Susa Beck begonnen den Focus auf eigenes kreatives Schaffen zu legen. Unter abenteuerlichen Bedingungen, in vielen verschiedenen Werkstätten, meist spät zu Gast, verbrachte sie manche Mittagspause damit, etwas Schlaf nachzuholen. Aus reiner Lust an der Entstehung der Schmuckstücke, ohne die Stunden zu zählen, wuchsen opulente Kreationen, die meist auf eigener Lyrik basierten.

Die Liebe zum Meer diente dabei als nicht versiegende Inspirationsquelle, was sich auch in meinem Signet widerspiegelt. Das „V“ steht für die Venus, die in Schaum geborene Göttin der Liebe (Synonym: Aphrodite); die geschwungene Welle symbolisiert das Meer im ständigen Fluss. Bald war klar, dass  unter dem Vorzeichen des kompromisslosen Arbeitens die Passion gefunden war. Heute noch liegen ihr die Objekte, die Sie unter „Allegorien“ oder „Herzstücke“ finden, besonders am Herzen. Längst sind sie nicht mehr nur auf  persönlichen Geschichten begrenzt.

Das Resultat der selbst gestellten Herausforderung sind  beseelte, alltagstaugliche Schmuckstücke.

Die Entwürfe sind raffiniert unkompliziert, zeitgemäß lässig zu tragen, zeitlos liebevoll im Detail. Der Schwerpunkt liegt dabei weniger auf einer ständigen Erneuerung, vielmehr auf der Ergänzung. Ob das eine oder andere Stück zum Klassiker avanciert, werden vor allem Sie als Kunde und die Zeit entscheiden. Eine Vielfalt von Kombinationsmöglichkeiten appelliert jetzt an Ihre Fantasie.

Alle Objekte erzählen Geschichten. Inspiriert von Mythen und Märchen, gepaart mit eigener Fantasie, verschmelzen Themen wie Liebe und Tod, Realität und Traum zu einer wilden Mixtur. Es entstehen skulpturale Gebilde, angesiedelt zwischen Archaikum, Mittelalter, Jules Verne und Science Fiction. Dieses Zusammenspiel der Gegensätze erzeugt ein eigenwilliges Spannungsfeld, das typisch für die künstlerische Handschrift ist. Bei der Schmuck-Kollektion tritt die Opulenz der Formen zu Gunsten der Schönheit des Materials gelegentlich in den Hintergrund. Hier fließen spielerische Leichtigkeit, lässige Eleganz oder klassische Reduktion mit in die Entwürfe ein. Die künstlerische Assoziation und die typische Handschrift bleiben dabei unangetastet.

Ihre Extravaganz erhalten die Schmuckstücke durch die Proportionen der Details und bleiben dabei doch angenehm alltagstauglich. Die Persönlichkeit des Kunden fließt stets in die schöpferische Gestaltung mit ein. Der Austausch wird zu einem Wechselspiel. Individuelle Gedanken werden als Metaphern – mehr oder weniger dezent – in den Entwurf eingewoben. So entsteht ein speziell auf den Träger zugeschnittenes Schmuckstück mit Talisman-Charakter.

Verarbeitet wird eine breite Palette an Materialien: Gold, Silber, Platin, Rhodium und Bronze, Brillanten, Edelsteine und Kiesel, Muscheln, Fragmente von Meerestieren, Pelz, Leder oder Blütenblätter. Alle Materialien werden ohne Rücksicht auf ihren jeweiligen Wert miteinander kombiniert. Um Exklusivität und Flexibilität zu bewahren, basiert die Kollektion überwiegend auf Unikaten.

Bereits circa 20.000 v. Chr. wurden Naturmaterialien als Blütenschmuck, Knochen- oder Muschelketten getragen. Etwa 16.000 Jahre später kam die Fähigkeit der Metallbearbeitung hinzu und erweiterte die kreative Bandbreite. Schmuck galt als Fetisch, der beschützen und beschwören sollte. Das Wissen um die (Heil-) Kraft der Edelsteine war Bestandteil dieses Verständnisses.

Im Laufe der Jahrtausende wandelte sich der Sinn des Schmückens. Oft traten Kreativität und Individualität zu Gunsten repräsentativer Werte zurück. Die poetischen Entfaltungsmöglichkeiten wurden von der herrschenden Gesellschafts- und Kunstordnung reglementiert.

Mein Anliegen ist die Rückbesinnung zum Ursprung. Ziel ist es, den einzelnen Menschen mit einzubeziehen. Durch die Lust am Formenreichtum der Natur, am Symbol, an der Metapher entsteht ein buntes Kaleidoskop, das sich in fortwährender Bewegung befindet: die Gleichzeitigkeit der Elemente, eine ewige Wandlung des einen in das andere. Trotz des ständigen Bruchs ergibt sich ein Fluss, der – eingefangen durch die Ordnung der Materialien – nicht dokumentiert oder porträtiert, sondern beseelt durch individuelle Reflexion pulsiert.

Se non è vero, è molto ben trovato. (Wenn es nicht wahr ist, ist es sehr gut erfunden.)
Giordano Bruno, ital. Philosoph 1548-1600

Diesmal ganz anders – ich, ich, ich. Nicht Verbitterung, nicht Enttäuschung – Tatsachen. Eine Bombe in die Gefühle, auf dass diese aufgewühlt werden und für einen Augenblick vom Egoismus ablassen. Kein wahlloses Konsumieren von vorgehaltenen Zuckerstücken, kein ewiger Sonntag – Tage der Arbeit sollen heranbrechen, in denen Zuneigung erschaffen wird. Stolz werden wir sein auf unser Werk. Der Ausverkauf geht dem Ende zu. Menschlichkeit will durchdacht sein.

Heute statt abgestandenem Bier – Champagner! Frisch, spritzig, ausgelassen und beschwipst! Fahrlässig das Glas verschüttet? Noch mehr, heißa, auf die nie versiegenden Quellen! Selbst wenn der Kopf morgen dröhnt. Fisch stinkt nach drei Tagen. Ich kauf‘ mir ein neues Kleid. Darf´s auch ein bisschen mehr sein? Nie müde, schwer mit dickem Bauch, wir freuen uns auf´s Grau werden und auf´s Schlau werden natürlich auch. Unterschiede gibt es nicht. Nur Macht, die Kraft gibt. Immer größer werden.

War da jemand? Hat da jemand was gesagt? Ach, ich bin glücklich – komm, ich geb´ dir einen Kuss mit meinen schönen roten Lippen. Wir sind Mann und Frau. Eins und eins gibt zwei, also was willst du? So haben es unsere Großeltern in der Schule gelernt und so wird es morgen und immer sein. Ich bau´ mir eine kleine Insel, und wenn ich ein wenig Zeit übrig habe, schalte ich den Fernseher ein und sing´ ein Liedchen dazu.

Klack! Genug gesehen und gehört. Die Welt ist grausam – arme Kreatur! Gott sei dank, ich hab´s warm. Der Blick der Liebe ist weich wie Kaschmir. Erstarrt schau´ ich ihr in die Augen und rühr´ mich nimmer. Immer dieses Warten – wer bin ich? Lauf´ schneller Uhr, das Loch ist tief und schwarz. Nie mehr hungrig! Lieber ess´ ich Stein und Eisen, bis der Boden mich nicht mehr trägt. Der Himmel wird mich nicht mehr nach der Wahrheit fragen können. Überhaupt, ich hab´ mir einen eigenen erbaut, viel schöner als der, den du mir botest, der nach Zuckerguss schmeckt und klebt. Meiner hat Wolken, die du nie leiden konntest. Es regnet und grünt. Deine Sonne hat mich verbrannt. Jetzt stürmt´s bei mir und das tut gut. Gedanken wehen im Wind. Ich lauf´ und spring´, dreh´ mich aus dem Kreis nach Süden, wo immer das liegen mag. Klirren und zirpen, Glück find´ mich in meinem Versteck! Jetzt hab´ ich dich gesehen – Pass‘ auf, ich entkomm´ dir nicht und du wirst dich freuen, wenn du mich schnappst, dann wird mein inneres Licht Feuer fangen.

Wie ich heiße? Woher ich komme? Irgendwer aus Nimmerland, das nun abgebrannt. Heimatlos und frei! Nie mehr alleine. Zwei Seelen schlagen in meiner Brust, bereit zu leben – geben sich die Hand. Lasst uns miteinander spielen. Fantasie frohlockt dem Stolz. Fragen sind nicht erlaubt. Wir bauen einen Tempel mit Köpfen aus Marmor, gemeißelt und gar schön anzuschauen. Allein das Bild wird Geschichte machen, mehr als ein Märchen, ein Epos – unantastbar! Wetterhähne applaudieren für ihr Denkmal. Du kochst mir eine gute Suppe und zum Nachtisch gibt´s einen saftigen, giftigen Apfel. Warum? Ach nur so? Ich nehm´s dir nicht übel. Oder doch?

Bäumchen ich rüttle dich, Bäumchen ich schüttle dich, die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Halt, das Märchen geht anders, ich hab´ mich verschluckt – aber das ist ja auch das Leben! Doch das Teil stammt aus einem anderen Puzzle, ich geb´ dir deinen Stein zurück. Danke, war gut gemeint. Einen Blumenstrauß für den guten Willen, alleine der zählt. Jetzt sitz´ ich auf der Straße und zähle mein Geld. Genug für ein Zimmer mit Fenster zum Hof. Spielende Kinder. Morgen lern´ ich von ihnen Seiltanzen, dann spring´ ich über die alte Gartenmauer und lauf´ über die Felder zum See. Die Welt ist eine Kugel. Die Farben sind bunt. Wie heißt du? Lehr´ mich deine Sprache.