Max Ernst gehört zu meinen Lieblingsmalern.
Als Künstler des Surrealismus und Dadaismus erfand er innovative Techniken wie die Frottage, Grattage, Collage oder Oszillation und revolutionierte damit die künstlerische Praxis. Spätere Künstler wie Jackson Pollock machten sich seine Entwicklungen zu eigen.
Er spielte mit der Illusion und Realität, dem Unterbewusstsein und Traum, verband psychologische und mythologische Themen; erschuf bizarre Wesen, häufig finden sich Vögel in seinen Gemälden wieder. Max Ernst verfasste zudem Gedichte und autobiografische sowie kunsttheoretische Schriften.
Der Namen der Ringe Max und Doro sind an seine wunderbare Liebesbeziehung angelehnt. Max Ernst hat für Dorothea Tanning eine besondere Liebeserklärung geschaffen:
Die 36 D-Paintings, Geburtstags- und Liebesgeschenke in Form persönlicher Werke, in denen der Buchstabe D zu finden ist. Sie sind seit 2005 im Max-Ernst-Museum in Brühl zu sehen.
Die Werke zwischen 1941 – 1943 gehören zu meinen persönlichen Favoriten, die darin enthaltene Formensprache spiegelt sich in diesen Entwürfen wider.
Falls Sie mehr über das Leben von Max Ernst erfahren möchten, empfehle ich den großartigen deutschen Dokumentarfilm „Max Ernst: Mein Vagabundieren – Meine Unruhe“ (von Peter Schamoni), in dem auch Archivaufnahmen von Interviews mit Max Ernst eingebunden sind. Oder auch das Buch des Sohnes Jimmy Ernst „Nicht gerade ein Stillleben“.
Der deutsche Maler, Grafiker und Bildhauer Maximilian Maria Ernst wurde am 2. April 1891 in Brühl (Rheinland) geboren und verstarb am 1. April 1976 in Paris (Frankreich). Er war das dritte von insgesamt neun Kindern des Taubstummenlehrers und Laienmalers Philipp Ernst und seiner Frau Luise Kopp.
Im Jahr 1948 erhielt Ernst die amerikanische, im Jahr darauf die französische Staatsbürgerschaft.Von 1910 bis 1914 studierte er in an der Universität Bonn, zunächst Altphilologie, Philosophie und Kunstgeschichte. Durch seine Freundschaft mit August Macke entschloss er sich, 1911 als Autodidakt Maler zu werden. Bereits im Jahr 1912 stellte die Galerie Feldmann in Köln seine Werke aus. 1918 heiratete er seine Kommilitonin, die Kunsthistorikerin Luise Straus. Zusammen mit ihr, Johannes Baargeld und Hans Arp gründet er die Kölner Gruppe „Minimax Dadamax“. Ein Jahr später erblickte der gemeinsame Sohn Hans Ulrich (Jimmy) das Licht der Welt.1922 verließ er seine Familie und zog nach Paris. Er schloss sich dem Kreis der Surrealisten um André Breton an und wurde zu einem ihrer wichtigsten Mitglieder. 1926 ließ er sich scheiden und heiratete ein Jahr später die exzentrische Malerin Marie-Berthe Aurenche. Dies Ehe hielt bis 1936.
Unter dem NS-Regime in Deutschland wurden Max Ernsts Werke als „entartet“ eingestuft, er selbst wurde 1939 in Frankreich als „verfeindeter Deutscher“ zunächst im ehemaligen Gefängnis von Largentière, anschließend im Lager Les Milles interniert. Ernst konnte wiederholt aus der Gefangenschaft fliehen, unter anderem durch die Unterstützung seines Freundes Paul Éluard. Mithilfe der ihn subventionierenden Kunstsammlerin Peggy Guggenheim und der Flüchtlingshilfsorganisation Emergency Rescue Committee gelang ihm schließlich im Juli 1941 die Flucht über Spanien und Portugal nach New York. Im Dezember des Jahres heiratete er Peggy Guggenheim.
Bei einem Rechercheauftrag für die von Guggenheim geplante Ausstellung „31 Woman“ begegnete Max Ernst der jungen Malerin Dorothea Tanning und trennte sich spontan von Peggy Guggenheim. Das führte zu einem Karriereeinbruch.
1946 heiratete das Paar, verließ New York und zog auf einen Hügel nahe der Stadt Sedona in die Wüste Arizonas. Während dieser Zeit beschäftigte er sich mit außereuropäischen Frühkulturen und den Kultgegenständen der amerikanischen Ureinwohner. Es entstanden seine Bronzeskulpturen.
1953 kehrte das Ehepaar nach Paris zurück und bezogen die zwei Mansardenzimmer am Quai St. Michel.
Der amerikanische Maler William Copley stellte Ernst ein Atelier auf der Impasse Ronsin No. 11 zur Verfügung, in dem er als Nachbar von Constantin Brancusi arbeitete. Im Jahr 1954 wurde er auf der 27. Biennale von Venedig mit dem großen Preis für Malerei geehrt. Die Preisverleihung führte zu noch größerer internationaler Bekanntheit und weiteren Ehrungen.
1955 zog das Ehepaar nach Huismes und wohnte im Haus „Le pin perdu“. Es besteht mittlerweile die Möglichkeit, das „Maison Max Ernst“ zu besichtigen. Er behielt diesen Landsitz und die Wohnung in Paris, hielt sich aber ab 1964 aus gesundheitlichen meist im Süden Frankreichs in Seillans in der Provence auf.
1975 erlitt Max Ernst einen Schlaganfall, er starb 1976 in Paris. Dorothea Tanning überlebte ihn 35 Jahre. Sie starb 2012 im Alter von 101 Jahren in New York.