Die Dynamik der Elemente ist die Basis des Ringmodells. In den ineinanderfließenden freien Formen kann man Symbole erkennen. Das eine wird zum anderen: Werden, Wandlung und Vergehen.
Im fünften Jahrhundert vor Christus beschäftigten sich die griechische Philosophen, die Vorsokratiker, mit der Frage, des Urgrunds des Lebens. Der Kaufmann, Mathematiker, Naturwissenschaftler und Philosoph „Thales aus Milet“ (ca. 620 – 540 v. Chr.) lehrte, dass der Ursprung aller Dinge das Wasser sei. Der griechische Philosoph Naturforscher und Politiker Empedokles von Agrigent (495 – 435 v. Chr.) wurde ursprünglich von dem Pythagoreer und Eleaten beeinflusst, entwickelte dann aber ein eigenständiges Weltmodell über die Entstehung des Lebens auf der Erde und der Evolution der Lebewesen. Er führte die Lehre von den vier Urstoffen, den „Elementen“ Luft, Feuer, Erde und Wasser ein. Die vier Elemente sind jedoch nicht identisch mit den empirisch erfahrbaren Dingen Feuer, Wasser, Luft und Erde, sondern sind unsichtbare Prinzipien des Glühenden, Flüssigen, Gasförmigen und Festen. Diese Vier- Elemente – Lehre wurde für das naturwissenschaftliche Weltbild der Antike maßgeblich, steht am Anfang des chemischen und chemisch-biologischen Denkens und beeinflusst bis heute auch die Medizin.
Der Athener Platon (427-347 v. Chr.), Schüler von Sokrates, übernahm in seinem Hauptwerk „Timaios“ die Vier-Elementen-Lehre von Empedokles und ordnete den vier Elementen geometrische Körper zu: der Erde den Würfel, der Luft das Oktaeder, dem Feuer den Tetraeder, dem Wasser das Ikosaeder und dem fünften Element, dem „Äther“, das Dodekaeder.
Die Benediktinerin Hildegard von Bingen (1098-1179) vertritt die Meinung, dass vier Elemente reichen um den Menschen, die Schöpfung und das Wesen der Welt zu erklären. Sie schrieb, dass Gott die Welt aus ihnen zusammengefügt hat und „keines vom anderengetrennt werden könnte, sie unlösbar miteinander verkettet sind.